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Detailansicht einer blauen Wasserleitung

Fernwasserversorgung

Trinkwasser aus Fernwasserleitungen

Deutschland ist ein wasserreiches Land. Aber das Wasser ist nicht überall gleich verteilt. Es gibt Regionen, in denen es zum Beispiel vergleichsweise wenig regnet oder die geologischen Bodenverhältnisse eine Wassergewinnung erschweren. Fernwassersysteme sorgen für den Ausgleich zwischen Gebieten mit einem hohen Wasserdargebot und solchen, in denen der Bedarf die lokal verfügbaren Wasserressourcen übersteigt. Insgesamt wird mehr als ein Viertel aller Haushalte in Deutschland mit Trinkwasser aus Fernwasserleitungen versorgt.

Unterirdische Fernwasserleitungen werden von einem Mitarbeiter inspiziert.

Fernwasserversorgung bedeutet

  • dass eine größere Distanz (mehr als 30 km) überbrückt wird, um das Wasser vom Ort der Gewinnung an den Ort der Nutzung (Versorgungsgebiet) zu transportieren,
  • dass es sich zumeist um reine Vorlieferanten handelt, die mehrere Kommunen mit Wasser beliefern.

Wasserhaushaltsgesetz

Trinkwasser soll so nah am Wohnort wie möglich gewonnen werden. Wenn aber die Wasserressourcen vor Ort in Menge oder Qualität nicht ausreichen, dürfen auch ortsferne Ressourcen genutzt werden. So steht es im Wasserhaushaltsgesetz.

Mann mit Bauhelm begutachtet Wasserrohrleitungen in einem Rohrlager.

Versorgung von Ballungsräumen

Fernwasserversorgungssysteme können hundert Kilometer und mehr überbrücken. Viele große Städte und Ballungsräume in Deutschland werden in Kombination mit der Nutzung lokaler Ressourcen oder vollständig durch Fernwasserversorgungssysteme mit Trinkwasser versorgt.

Blick auf Stuttgart mit Fernsehturm im Vordergrund.

Regionale Unterschiede

Der Ballungsraum Stuttgart etwa ist aus geologischen Gründen ganz auf die Wasserbeschaffung durch Fernwasser angewiesen. Im Rhein-Main-Gebiet wird der Trinkwasserbedarf durch einen Mix aus lokaler und regionaler Wasserbeschaffung gedeckt. Wer mehr über die regional unterschiedliche Beschaffenheit der Wasserressourcen erfahren möchte, findet Informationen im Film des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW).

Antike Wasserleitung in Tarragona.

Fernwassersysteme seit der Antike

Fernwassersysteme gibt es bereits seit der Antike. Neuzeitliche Fernwassersysteme entstanden in Deutschland gegen Ende des 19. Jahrhunderts, zeitgleich mit der Errichtung der modernen öffentlichen Wasserversorgung. Die wachsende Bevölkerung in den Städten und eine schnell fortschreitende Industrialisierung führten zu einem erhöhten Wasserbedarf.

Zwei Männer nehmen Wasserproben aus einem Oberflächengewässer.

Sichere Versorgung mit Trinkwasser: Gewinnung, Aufbereitung, Transport, Kontrolle

Die Fernwasserversorgungsunternehmen sind meist Vorlieferanten für kommunale Unternehmen oder Weiterverteiler. Aber auch große Industrieabnehmer bekommen ihr Wasser oft direkt von Vorlieferanten. Die Fernwasserversorgungsunternehmen sind verantwortlich für die Wassergewinnung, die Aufbereitung, den Transport und die Qualitätskontrolle des Roh- und Trinkwassers.

Trinkbrunnen zur Förderung von Grundwasser.

Rohwasser aus unterschiedlichen Quellen

Wie bei lokalen Wasserversorgern stammt das Wasser aus unterschiedlichen Quellen und wird am Ort der Gewinnung aufbereitet. Das Rohwasser stammt aus Talsperren, Seen oder aus Grundwasservorkommen.

Blick auf eine Talsperre unter blauem Himmel.

Versorgungssicherheit

Gemeinsam mit den lokalen Wasserversorgern werden die Fernwassersysteme auch bei zunehmenden Trockenzeiten sicherstellen, dass wir in Deutschland jederzeit über ausreichend Trinkwasser verfügen.